In der Woche nach den Herbstferien fand die diesjährige Projektwoche der TS2 statt. Die Besonderheit der Woche liegt darin, dass der stundenplanmäßige Unterricht aufgelöst wird und durch eine zusammenhängende Praxiseinheit in den Werkstätten bzw. im Technikum ersetzt wird.
„Jedes Denken wird dadurch gefördert, dass man sich in einem bestimmten Augenblick nicht mehr mit Erdachtem abgeben darf, sondern durch die Wirklichkeit hindurch muss“, wie Albert Einstein es einst formulierte. „Weg von der Theorie, ab in die Praxis“, so könnte man das Motto der Woche auf einen einfacheren Nenner bringen.
Und so stürzten sich die Schülerinnen und Schüler voller Elan auf die Aufgabenstellungen der Woche, die ihnen ihre Projektbetreuer Herr Eberhardt, Herr Richter und Herr Wagner stellten. Großen Wert legten die Lehrer auf differenzierte Aufgabenstellungen, so dass die Studierenden je nach Leistungsstand und Vorwissen in die jeweiligen Projektaufgaben einsteigen konnte. Immer wieder lockerten Theorieeinheiten bzw. Fachvorträge externer Referenten die selbstständigen Erarbeitungsphasen der Schülerinnen und Schüler auf. Am Freitag überzeugte sich die Schulleiterin Anja Behnke von der Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler, in dem diese die Ergebnisse der Woche eindrucksvoll und souverän präsentierten. Als Dank lud sie alle Beteiligten zum traditionellen Weißwurstessen ein. Nachfolgend werden die Zielsetzungen der einzelnen Gruppen näher erläutert.
TS2-SHK:
Im Rahmen der Projektwoche beschäftigte sich die TS2 SHK mit dem Thema Biomasseheizung. Im Zentrum stand die Inbetriebnahme eines Scheitholzkessels der Firma Hargassner, der auf nachhaltige und CO₂-arme Wärmegewinnung setzt. Die Teilnehmenden erhielten sowohl theoretische Einblicke in die Funktionsweise und Vorteile von Biomasseheizungen als auch praktische Erfahrungen bei der Installation und dem Start des Heizsystems. Dieses Projekt sensibilisierte die Gruppe für umweltfreundliche Heiztechnologien und zeigte praxisnah die Vorteile von erneuerbaren Energien.
TS2-Faserverbundwerkstoffe
Die Teilnehmenden fertigten verschiedene Werkstücke aus Faserverbundwerkstoffen an. Der Schwerpunkt lag auf Verfahren, die technologisch anspruchsvoll sind und über das Handlaminieren hinausgehen. Besonders das Infusions-, bzw. VAP-Verfahren oder das Aushärten im Autoklav konnten aufgrund der exzellenten Ausstattung des Technikums eindrucksvoll durchgeführt werden. Alle Parameter, um qualitativ hochwertige Ergebnisse in Industrieniveau zu erzielen, und diese sind bei diesen komplexen Werkstoffsystemen zahlreich, wurden von den Schülerinnen und Schülern selbst erarbeitet und im Versuch überprüft bzw. entsprechend angepasst.
TS2- Industrie 4.0
Die Teilnehmenden nahmen die hauseigene Industrie 4.0 Anlage in Betrieb. Beginnend mit der Becherproduktion und deren Kommissionierung und Bereitstellung mittels eines fahrerlosen Transportsystems war es das Ziel, die Becher auf Kundenwunsch mit individuellen Motiven zu bedrucken. Anschließend galt es, die Becher automatisiert mit zwei kollaborierenden Robotern mit einem Getränk zu befüllen. Neben Abstimmungen an den verschiedenen Hardware-Komponenten setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Programmiersprachen auseinander und lernten auch sehr praxisnah wie schwierig es sein kann, verschiedene Industriekomponenten in ein gemeinsames Netzwerk einzubinden und diese kommunizieren zu lassen.