Die Zeitzeugen-Gespräche an unserer Ludwig-Bölkow-Schule am 25. November 2025 boten den Schülerinnen und Schülern der insgesamt acht teilnehmenden Klassen eine einzigartige Gelegenheit, direkte Einblicke in die Erlebnisse von Menschen zu gewinnen, die den Zweiten Weltkrieg miterlebt haben. Zwei Überlebende, Martha Lichtenstern (99 Jahre) aus Schöttle, einem Stadtteil von Donauwörth, und Xaver Geisler (90 Jahre) gebürtig aus Aichach, schilderten ihre Erinnerungen an eine schwere Zeit, geprägt von Krieg, Entbehrungen und Hoffnung.
Unterschiedliche Perspektiven auf eine herausfordernde Zeit
Xaver Geisler erinnerte sich positiv an seine Erfahrungen in der Hitlerjugend und Martha Lichtenstern an die harten landwirtschaftlichen Arbeiten während des Krieges. Beide betonten die Belastungen durch die Kriegsfolgen, insbesondere während des Einmarsches der Alliierten, und machten die Lernenden mit den Entbehrungen und dem Mangel in jener Zeit vertraut.
Ein besonderer Moment war das Gedicht von Martha Lichtenstern, welches die Freude und Überraschung über die amerikanischen Care-Pakete nach dem Krieg ausdrückte. Diese kleinen Zeichen der Hoffnung zeigten, wie wichtig Unterstützung und Zusammenhalt in schweren Zeiten sind.
Lernen aus der Vergangenheit
In den gut 90-minütigen Gesprächen wurde vielfach die Ausstellung „Nationalsozialismus in der schwäbischen Provinz und die Bombardierungen von Donauwörth“ aufgegriffen, die vom 10. bis 28. November 2025 in unserer Aula zu Gast war. Schülerinnen und Schüler verschiedener Klassen, auch von benachbarten Schulen, beschäftigten sich so anhand kleiner Arbeitsaufträge mit dieser – teils bedrückenden – Vergangenheit.
Ein herzlicher Dank gilt Martha Lichtenstern und Xaver Geisler für ihre Bereitschaft, ihre Erfahrungen zu teilen und so die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Ebenso wird an dieser Stelle Frau Dr. Cathrin Hermann, Stadtarchivarin von Donauwörth, gedankt, die die Veranstaltung mit einem Kurzreferat eröffnete und die Bedeutung dieser Erinnerungen im Zusammenhang mit der Ausstellung hervorhob.
Abschließend lässt sich sagen: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen.“ Dieser Satz wurde an diesem Tag besonders deutlich und unterstreicht die außerordentliche Bedeutung solch wertvoller Erinnerungsarbeit für die junge Generation.


