Verkehrserziehung an der Berufsschule

An der Ludwig-Bölkow-Schule wurde das Projekt „EVA“ mit der Klasse 12b Industriemechaniker durchgeführt. EVA steht für „Ernstnehmende Verkehrssicherheitsarbeit“. Das Projekt wird durch verschiedene Träger finanziert und entwickelt. Beispielhaft seien hier das Kultusministerium, die Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen und die Landesverkehrswacht Bayern genannt.

Fahranfänger zwischen 18 und 24 Jahren sind überproportional häufig an Verkehrsunfällen beteiligt. Die für diese Altersgruppe charakteristische erhöhte Risikobereitschaft in Kombination mit der geringeren Fahrpraxis führen vor allem bei freizeitbedingten Nachtfahrten und Alkoholkonsum zu Situationen im Straßenverkehr, in denen die Fahrer sich und andere Verkehrsteilnehmer gefährden.

Die Moderatoren und gleichzeitig Lehrer der Berufsschule Donauwörth, Roman Hübner und Gottfried Pollaschek erstellten Situationen, in denen die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler im Vordergrund stand. Das selbstständige Entdecken verkehrssicherer Verhaltensoptionen sowie die Aneignung risikokompetenter Verhaltensalternativen sind die Basis von EVA. Zu Beginn der mehrstündigen Veranstaltung stand eine moderierte Gruppendiskussion mit den Schülern. Dabei berichteten die Schüler über Ihre Fahrzeuge, Fahrverhalten, Weggehverhalten, Fahrstrecken, Mitfahrer, usw. Im Anschluss daran wurden anhand von Rollenspielen Dilemma-Situationen nachgestellt. Beispielsweise wurde bei einer Geburtstagsfeier dem Fahrer Alkohol angeboten zudem sollte er noch eine Person mehr mitnehmen, als Plätze im Auto zur Verfügung standen. In einem anderen Fall wurde die Situation eines illegalen Autorennens nachgestellt. Alle Situationen wurden von mehreren Seiten beleuchtet und intensiv besprochen.

Im nächsten Schritt stand ein fahrpraktischer Teil auf dem Programm. Zu diesem Zweck wurden die Fahrschullehrer Bernd Meyer, Joachim Neuner und Christian Simon mit ihren Schulungsfahrzeugen an die Schule eingeladen. Die Schüler wurden jeweils mit einem Beobachtungsbogen pro Fahrer ausgestattet und gruppenweise in den Fahrzeugen eingeteilt. Nach ca. 15 bis 20 Minuten fanden Fahrerwechsel statt, damit jeder Beobachter auch zum Fahrer wurde.

Am Ende des Tages stand eine gemeinsame Gruppendiskussion der Schüler mit den Fahrlehrern und Moderatoren auf der Agenda. Dabei wurden die Beobachtungen des Tages reflektiert. „Grundsätzlich verliefen die Fahrten auf gutem Niveau“, so Fahrlehrer Bernd Meyer. Festzustellen sei allerdings, dass der Blick in die Fahrzeugspiegel teilweise etwas vernachlässigt wurde. Auch die Kenntnisse bezüglich haltender Omnibusse am Straßenrand waren nicht mehr bei allen Teilnehmern sofort parat.

Abschließend sprach der stellvertretende Schulleiter Gerhard Kilian den Beteiligten der Veranstaltung seinen Dank aus. Das Projekt wird in den nächsten zwei Jahren wieder durch die Schule angeboten. Die Beobachtungsbögen der Schüler wurden zur Verabschiedung an die entsprechenden Fahrer als persönliches Feedback gegeben.

 

Im Bild:
Die Klasse MIM 12b mit stehend v.l. Gerhard Kilian, Roman Hübner, Christian Simon, Joachim Neuner, Gottfried Pollaschek und Bernd Meyer

(Foto: Wilhelm Mühleidner)