Neues Holzzentrum: Mehr Handwerk für Donauwörth

An der Ludwig-Bölkow-Schule hat eine neue Ära begonnen. Ab dem nächsten Jahr werden dort junge Menschen in weiteren wichtigen Berufsfeldern ausgebildet.

VON MARIANA SILVA LINDNER

Donauwörth Die Vorzeichen waren gut für das neue Projekt – und auch die Tracht derer, um die es geht, passend und feierlich. Bei strahlendem Sonnenschein haben sich am Dienstagvormittag vor der Donauwörther Berufsschule unter anderem Landrat Stefan Rößle, die Fraktionsvorsitzenden des Kreistags, Schulleiter, Architekten, Bauunternehmer sowie natürlich die Schreiner und Zimmererlehrlinge versammelt, gewandet in ihre traditionelle Zunftkleidung. Gespannt warteten sie auf den symbolischen Spatenstich, der den Baubeginn der neuen Werkhallen einläuten sollte – ein Meilenstein für den Ausbildungsstandort Donauwörth. Und für das Handwerk in der Region.

„In diesem Bau werden ab nächstem Jahr junge Menschen als Schreiner und Zimmerer ausgebildet werden“, verkündete Schulleiter Gerhard Kilian. Für die Betriebe in Donauwörth und der Region sei der neue Bau ein entscheidender Vorteil, denn „bis dato mussten Auszubildende des Zimmererhandwerks für den Unterricht nach Immenstadt“, wie Kilian weiter erklärte. Dank gemeinsamer Anstrengungen der Berufsschule, des Landkreises und der Zimmerer-Innung Donau-Ries gibt es inzwischen auch in Donauwörth einen eigenen Fachbereich für die Ausbildung zum Zimmerer an der Berufsschule. Das erforderte einen kompletten Neubau.

In den neuen Räumlichkeiten sollen „praktische Anwendungen und theoretisches Wissen verknüpft gelehrt werden“, wie der Schulleiter erläuterte. Deswegen werde es in der neuen Einrichtung insgesamt vier Bankräume geben, sowie einen Fachraum mit CAD-Arbeitsplätzen, die das Entwerfen und Erstellen von Zeichnungen und Modellen mithilfe von Computerprogrammen ermöglichen. Das praktische Lernen finde in einer knapp 800 Quadratmeter großen Werkhalle statt, in der moderne Maschinen untergebracht werden.

Seit März 2023 waren vorbereitende Arbeiten für die Baumaßnahme im Gange, und seit April ist die Baustelle aktiv. Mit ambitionierten Zielen vor Augen, wie Landrat Stefan Rößle sagte: „Das Gebäude soll rechtzeitig zum Schuljahresbeginn 2025/26 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden, um den zweiten Jahrgang der Zimmerer in Donauwörth zu unterrichten“.

Derzeit wird im Landkreis von Gesamtkosten in Höhe von etwa 10,5 Millionen Euro ausgegangen. Allerdings habe die Regierung von Schwaben eine Förderung in Aussicht gestellt, die sich auf 5,2 Millionen Euro beläuft. Für die Donauwörther Berufsschule, die derzeit rund 1750 Schülerinnen und Schüler hat, steht somit viel Neues an. Schulleiter Kilian betonte: „Dieses neue Holzzentrum ist eine Investition in die Zukunft und wird optimale Voraussetzungen für die Ausbildung in den Berufen Schreiner und Zimmerer schaffen“.