Bildung – Klima – Armut – Wasser – Hunger – Gleichberechtigung – …
Themen, die jeden von uns betreffen, sind auch in den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN festgelegt, um den Planeten Erde auch für zukünftige Generationen lebenswert zu erhalten und weltweit eine ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.
Die Schülerinnen und Schüler der BVJ-Klasse setzen sich schon während des gesamten Schuljahres 2020/21 mit den einzelnen Nachhaltigkeitszielen auseinander. In diesem Zusammenhang fand der Einsatz von zwei „Grenzenlos-Projekten“ zum Thema „Nachhaltige Produktion“ und „Bildung“ großen Anklang. Organisiert wurden diese Projekte, die in Form von Lehrkooperationen mit ausländischen Studierenden stattfanden, von WUS (World University Service). Sie vermitteln Lehrkooperationen zwischen Lehrern an berufsbildenden Schulen und Studierenden aus Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas vermittelt werden.
Zu dem ersten Projekttag, am 26.03.2021, kam Herr Quentin Landry in die BVJ und BIJ Klasse und hielt eine Lehrkooperation zum Thema „Der Weg des Handys – Nachhaltige Handyproduktion“. Nachdem sich der Referent aus Kamerun in der Klasse vorgestellt hat, wurde das Projekt den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN zugeordnet und somit in einen größeren Zusammenhang gestellt. Anschließend wurden die Schüler für das Thema sensibilisiert und die Bedeutung des Handys für deren Alltag herausgearbeitet. Weiter ging es mit den Rohstoffen, der Produktion von Handys und welche Probleme die Entsorgung von Elektrogeräten mit sich bringt. Anhand eines Planspiels konnten die SchülerInnen dann spielerisch die Komplexität und Ambiguität der Lebenswirklichkeit einer nachhaltigen und fairen Handyproduktion nachempfinden. In der abschließenden Diskussion wurde klar, wie sehr das Thema alle Beteiligten betrifft und wie wichtig es ist, über diese Zusammenhänge mehr zu wissen und zu erfahren.
Frau Ma aus China hielt am 30.04.2021 die zweite Lehrkooperation zum Thema „Kindererziehung im Vergleich – Gelebte Werte und Normen in China“. Dabei handelt es sich um das 4. Nachhaltigkeitsziel „Hochwertige Bildung“. Durch die Beschäftigung der Lernenden mit diesem Thema werde sie für verschiedene Erziehungsstile sensibilisiert und erfahren mehr über das Menschenrecht auf Bildung, zu dem die Menschen auf dem Planeten Erde sehr unterschiedliche und verschiedenartige Zugangsmöglichkeiten haben. Der Einblick in die von westlichen Erziehungsmethoden sehr konträre östliche Art der Erziehungsarbeit ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern differenziert die eigene Biographie zu hinterfragen und sich mit künftigen Erziehungszielen und Erziehungsmethoden kritisch auseinander zu setzen. Angefangen von dem Bild einer „Tigermutter“ bis hin zu politischer Einflussnahme in die Erziehungsarbeit anhand von emotionalen Werbespots wurde den Schülerinnen und Schülern veranschaulicht, unter welchen Bedingungen schulisches Lernen in China praktiziert wird. Ein 10-Stunden-Tag ist dort keine Ausnahme und das Leistungsprinzip steht von daher an erster Stelle, wenn man Eltern nach dem Ziel der Erziehung ihrer Kinder befragt. Die Einführung in die chinesische Kultur und den dort herrschenden Moralvorstellungen von einer Einheimischen ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern sehr schnelle, neues Wissen aufzubauen und zu hinterfragen. Abwechslungsreiche pädagogische Methoden erleichterten ihnen den Zugang zum Thema, so dass die Unterrichtseinheit ein voller Erfolg für alle war.
Ein herzlicher Dank gilt den Referenten von WUS, Herrn Biawa und Frau Ma, der Organisatorin von WUS, Frau Dr. Julia Bogner, sowie Herrn Peter Hoffmann, Frau Marianne Leberle, Frau Bettina Schäferling und Frau Eileen Krispin von der Ludwig-Bölkow-Berufsschule für die Ermöglichung der beiden Lehrkooperationen.