Abteilungsleiter Konrad Fieger, Fachlehrer Tobias Eberhardt, Schulleiter Peter Hoffmann und Landrat Stefan Rößle (von links) – hier im Technikum der Berufs- und Technikerschule mit dem Schnittmodell eines Flügels – freuen sich über die Einrichtung des neuen Kompetenzzentrums in Donauwörth. Foto: Thomas Bamberger
Ausbildung Donauwörth ist der einzige bayerische Standort für den Leichtflugzeugbau. Dieser bietet die technologische Grundlage beispielsweise für Lufttaxis oder Drohnen
Donauwörth Der Namensgeber der Staatlichen Donauwörther Berufsschule, Luftfahrtpionier Ludwig Bölkow, wäre in diesen Tagen sehr stolz auf seine Schule. Seit Kurzem ist diese laut einer Pressemitteilung anerkanntes Kompetenzzentrum für den Ausbildungsberuf des Leichtflugzeugbauers und damit einziger Schulstandort für diesen Beruf in ganz Bayern und auch für Schüler weiterer Bundesländer.
Nun wurde von amtlicher Seite die Zuweisung des Fachsprengels bestätigt und den Verantwortlichen der Schule im Amtsblatt der Regierung von Schwaben kundgetan. Die Freude sei dementsprechend groß, hätten doch Schulleitung und Lehrer in den vergangenen Jahren viel Engagement in den Aufbau dieses Berufszweiges gesteckt, der formell der Abteilung Metalltechnik zugeordnet ist.
Große Unterstützung habe die Schule seitens der Regierung von Schwaben, dem Bayerischen Kultusministerium und dem Landkreis Donau-Ries erhalten. Und auch die IHK Schwaben sehe in dem Berufsbild großes Potenzial. Zusammen mit der Schule sei es ihr exklusiv gelungen, die Leitkammer für diesen Beruf nach Schwaben zu holen. So werden alle bundeseinheitlichen Prüfungen für diesen Beruf fortan in Augsburg erstellt und von dort aus an die Prüfungsstellen verschickt, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Auf die Frage, warum gerade die Donauwörther Schule die Kriterien für dieses Berufsbild besonders gut erfülle, antwortet Abteilungsleiter Konrad Fieger: „Die Berufsschule in Donauwörth deckt alle Bereiche des modernen Leichtflugzeugbaus und des multimateriellen Leichtbaus ab. Neben der notwendigen Fachkompetenz der Lehrer in Aerodynamik und Avionik sind es Schweißerei, und die Technikerschule für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie.“ Diese Trias bilde die Kernkompetenz für den zukunftsträchtigen Leichtbau. Moderne Fluggeräte sind ohne den Einsatz von Faserverbundwerkstoffen heute kaum mehr vorstellbar. Seien es Sportfluggeräte, Lufttaxis oder Drohnen – der Leichtflugzeugbau bildet hierfür die technologische Basis.
Die zukünftigen Auszubildenden bekommen laut der Mitteilung mit der Donauwörther Schule zugleich einen mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbaren Lernort und die Luftfahrtunternehmen einen verlässlichen dualen Partner. Bereits seit September besuchen außerbayerische Schüler aus Baden-Württemberg und Hessen die Berufsschule in Donauwörth. Auch gebe es bereits Anfragen aus Sachsen und Niedersachsen.
„Es ist ein Alleinstellungsmerkmal, dass die Ludwig-Bölkow-Schule bundesweit die einzige Berufsschule ist, die für Leichtflugzeugbauer eine eigene Fachklasse eingerichtet hat“, erläutert Schulleiter Peter Hoffmann und steckt zugleich den weiteren Fahrplan ab: „Die nun amtliche Sprengelzuweisung gilt für uns zugleich als Startschuss, entsprechende Fachräume auszuweisen und diese mit dem Sachaufwandsträger der Schule, dem Landkreis Donau-Ries, fachlich auszurüsten. “Er sei jedoch überzeugt, dass sein Lehrerteam auch diese Aufgaben mit hoher Fachkompetenz, aber auch großer Freude wird meistern können. (pm)