Kooperation der Berufsschule Donauwörth mit der Firma Alexander Schleicher/Hessen weiter vertieft

Jede Woche pendeln Schüler aus Poppenhausen / Hessen nach Donauwörth. Grund hierfür ist die Beschulung der Leichtflugzeugbauer an der hiesigen Berufsschule in einer eigenen Fachklasse, die speziell für diesen Monoberuf konzipiert wurde. Dies dürfte einmalig im süddeutschen Raum sein, wenn nicht sogar im gesamten Bundesgebiet.

Der Lehrplan für den Beruf der Leichtflugzeugbauer wird derzeit neu erstellt.

Im Auftrag des Bayerischen Kultusministeriums erarbeiten derzeit die Lehrer an der Berufsschule einen Lehrplan für den Beruf. Grundlage bildet hierfür die Ausbildungsverordnung aus dem Jahr 1986. Um alle Technologien und Ansprüche der heutigen Zeit in den Lehrplan zu integrieren, sind die Lehrer auf das Knowhow der Betriebe angewiesen. Neben der Firma Alexander Schleicher beraten hier auch die Firmen AirbusHelicopters, PremiumAerotec, GrobAircraft, MT Aerospace und WeißgerberCarbon die Lehrkräfte.

Aus der Praxis für die Praxis

In dieser Woche nun war Fachlehrer Tobias Eberhardt für einige Tage bei der Fa. Alexander Schleicher in Poppenhausen in der Rhön. Die Firma beschäftigt derzeit 114 Mitarbeiter. Anfangs verschaffte sich unsere Lehrkraft bei einem Rundgang einen Überblick über den Betrieb, indem sich derzeit 114 Mitarbeiter mit großer Leidenschaft dem Bau von Segelflugzeugen widmen. Begeistert zeigte sich Herr Eberhardt von der Fertigungstiefe. So werden fast alle Komponenten der Fluggeräte vor Ort selbst hergestellt, sei es die Schreinerwerkstatt, die dem Formenbau und Schaumzuschnitt dient, der Metallbereich oder die größte Abteilung, der Faserverbundbereich. Dieser wiederum gliedert sich in Rumpf-, Ruder-, Holm- und Flügelbau.

Zum Abschluss des Rundgangs besuchte Herr Eberhardt die Reparaturabteilung. Dort wurden ihm mittels des Reparaturhandbuchs verschiedene Möglichkeiten gezeigt, wie Schäden am Fluggerät mittels Schäftung oder Überlappung repariert werden können. Im Anschluss führte Eberhardt selbst zwei Reparaturen (Schäftung und Überlappung) an einer ausgemusterten Tragfläche durch.

Am darauffolgenden Tag standen Rumpf- und Holmbau auf dem Programm.

Vom Tränken der Rovings über das Einlegen der verschiedenen Lagen bis zum Vakuumaufbau konnte die Lehrkraft hier den Herstellungsprozess einiger Bauteile begleiten.

Alle Mitarbeiter waren sehr nett und nahmen sich außerordentlich viel Zeit, um die detaillierten Fragen von Herrn Eberhardt bis aufs kleinste Detail zu beantworten.

Nachdem die Lehrkraft die meisten Abteilungen im Betrieb durchlaufen hat, hatte er am letzten Tag die Möglichkeit, die Lackiererei sowie die Zwischen- und Endmontage zu besichtigen. Hier war es sehr interessant zu sehen, wo sich die zuvor hergestellten Einzelteile am Flugzeug wiederfinden. Die zuvor in der Schweißerei hergestellten Scharniere und Gelenke sowie viele andere Teile waren nun im Segelflugzeug integriert.

Vielen Dank an Schule und Betrieb

Ein ausdrückliches Dankeschön gilt noch einmal allen Bediensteten der Firma Alexander Schleicher und vor allem Herrn Joschka Schmeisl, der ihm diesen Besuch ermöglichte. Möge der Besuch dazu beitragen, die Kooperation der beiden dualen Partner noch weiter zu vertiefen. Danke auch der Schulleitung, die diese Exkursion ohne Einschränkung unterstützte. „Gerade dieser neue Beruf an der Berufsschule Donauwörth bedarf großer Aufmerksamkeit, stehe doch dem Leichtbau eine große Zukunft bevor. Hier wollen wir als dualer Partner fachlich nicht nachstehen und die Erwartungen an uns zu vollsten Zufriedenheit der Firmen erfüllen “, so Schulleiter Peter J. Hoffmann. In der Zeit seiner Abwesenheit versorgte Herr Eberhardt die Schüler online im Distanzunterricht.

Im Bild: Kurz vor Abreise machte Tobias Eberhardt noch ein Foto mit allen anwesenden Auszubildenden und Herrn  Joschka Schmeisl, dem Leiters der Fertigung und Konstruktion,, der auch als  Ausbilder fungiert.