Workshop „… im Abseits“ – Alltagsdiskriminierung durch Sprache

Zum Ende dieses Schuljahres besuchte Sebastian Drescher, Jugendsozialarbeiter an einer Mittelschule im Münchner Umland und Demokratietrainer, die beiden Fachklassen für Lagerlogistik der 11. Jahrgangsstufe im allgemeinbildenden Unterricht „Politik und Gesellschaft“.

Der Referent, der viele Jahre das Fanprojekt des Fußballvereins „TSV 1860 München“ betreute, thematisierte mit unseren Lernenden die Frage, wie und auf welche Art und Weise in unserem Alltag Diskriminierung und Ausgrenzung durch Sprache stattfindet. Anhand von Großgruppenmethoden konfrontierte er die SchülerInnen spielerisch mit Beleidigungen und sammelte im Plenum die bekanntesten darunter. Durch selbsterlebte Fallbeispiele aus der Jugend- und Fanarbeit sowie der Bewährungshilfe weckte der Referent das Bewusstsein der jungen Erwachsenen für die Hintergründe und Bedeutungen der gängigsten Beleidigungen, wie „Hurensohn“, „Opfer“, „Wichser“ uvm. Dass viele Beschimpfungen Kategorisierungen wie „Sexismus“, „Rassismus“, „Antisemitismus“ usw. zugordnet werden können und sich gegen eine bestimmte Bevölkerungsgruppe richten, führte zu Erstaunen und teilweiser Betroffenheit der TeilnehmerInnen der Workshops. Wozu derartige Beleidigungen im Alltag führen und wie wir als Teil der Gesellschaft diesbezüglichen Ausgrenzungen effektiv begegnen können, verdeutlichte Sebastian Drescher abschließend in Form von spielerischen Elementen und Gedankenexperimenten. Vielen herzlichen Dank für die aufklärenden Einblicke und den etwas anderen Unterricht zum Ende des Schuljahres, der von den angehenden LagerlogistikerInnen überaus gewinnbringend empfunden wurde.