Neue Messtechnik an der Berufsschule

Die Metallabteilung der Ludwig-Bölkow-Schule bekam im November eine taktile Messmaschine geliefert.

In der letzten Schulwoche vor den Weihnachtsferien hat eine zweitägige Maschinenübergabe und Einweisung stattgefunden.

Während dieser Fortbildung wurde den Lehrkräften der Aufbau der Maschine erklärt. Anschließend wurde gelehrt, welche Komponenten wie gereinigt werden dürfen und müssen. Beim Umgang mit einer solch hochpräzisen Anlage bedarf es viel Pflege und vor allem Sauberkeit. Nur unter den genannten Umständen können Messergebnisse im Mikrometerbereich durchgeführt werden.

Im Laufe der Maschinenschulung wurde das Grundprinzip des Messvorgangs anhand eines Übungsbauteils mit 3D- Modell gezeigt. Der Vorteil ist des Messens mit 3D- Modell ist, dass die Anlage eine Kollision zwischen Taststift und Modell vermeidet, wenn die Grundgeometrie vom geladenen Modell und dem aufgespannten Bauteil übereinstimmen.

Es ist natürlich auch möglich vorhandene Bauteile ohne 3D-Modell zu vermessen. Hier muss jedoch besonders darauf geachtet werden, dass die Verfahrwege ordentlich geteacht bzw. eingelernt werden, da es sonst zu Kollisionen kommt.

Nach dem Vermessen eines Bauteils, können weitere Teile aufgelegt werden. Die Maschine fährt nach dem Startsignal die verschiedenen Messpunkte an und berechnet Abstände und Zusammenhänge aus den einzelnen Messergebnissen. Mittels dieser Anlage ist ein Vermessen von fünf Seiten möglich.

Die Kollegen haben sich bereits während der Schulung über den Einsatz der Messmaschine in den verschiedensten Klassen ausgetauscht.

Mit Hilfe dieser neuen Messtechnik kann den Auszubildenden gezeigt werden, wie auch in den Betrieben die Bauteile der Serien- oder Einzelteilfertigung bis auf das kleinste Detail vermessen werden. Zudem können selbst gefertigte Schülerbauteile vermessen und bewertet werden.

Für jedes Messprogramm wird anschließend ein Protokoll abgespeichert, auf welchem die Messergebnisse sowie der zugehörige Toleranzbereich auf einen Blick zu erkennen sind.

Die Schüler können nun die bisher nur theoretisch gelernten Grundlagen der Messtechnik besser sehen und verstehen.

Die Kollegen sind sich einig, dass diese Messmaschine ein weiteres, interessantes Werkzeug sei, um den Schülern die Inhalte der Messtechnik besser erklären zu können. Anschließend besteht die Möglichkeit mit den Messdaten statistische Auswertungen auszuführen. In den bevorstehenden Wochen und Monaten werden die Lehrer sicherlich noch einige Zeit an der Maschine verbringen, um sich mit dieser Technologie vertraut zu machen.