Nur Fliegen ist schöner…

Was könnte schöner sein, als mit fachlichem Knowhow dazu beizutragen, alte Fluggeräte wieder in die Lüfte zu erheben oder mit Hightech in ganz neue Dimensionen des im Fluggerätebau technisch Machbaren vorzustoßen? Die Leichtflugzeugbauer machen es möglich.

Dabei sind die Facetten dieses Berufes sehr breit gefächert. Wer sich für den Ausbildungsberuf im Leichtflugzeugbau entscheidet, hat es jedoch nicht leicht. Die Ausbildungsverordnung aus dem Jahre 1986 kommt schon etwas angestaubt daher. Immer kürzere Zyklen in der Entwicklung von technischem Equipment, Maschinentechnik und innovativen Materialien bestimmen nicht zuletzt in starker Weise die Tätigkeiten in diesem Berufsbereich.
In enger Zusammenarbeit mit der Firma Grob Aircraft in Mindelheim versucht man daher seit diesem Jahr neue Wege in der Ausbildung der zukünftigen LeichtflugzeugbauerInnen zu gehen. Gerade die Arbeit mit neuartigen Faserverbundstoffen und traditionellen Materialien wie Holz bzw. Holzwerkstoffen, ließ es als dringlich erscheinen, die Auszubildenden in Ihrer Arbeit mit den entsprechenden Bearbeitungsmaschinen intensiv zu schulen. Nur so ist Sicherheit im Umgang mit diesem Maschinen zu erreichen und Arbeitsunfälle können effektiv verhindert werden.
Hierzu wurde ein spezielles Holzmodul ausgearbeitet, das in verschiedenen Bereichen die gängigen Holzbearbeitungsmaschinen und die entsprechenden Arbeitsgänge umfasst. Der Unterricht fand außerhalb der normalen Blockbeschulung statt. Hierfür wurden die Auszubildenden extra von Ihren Betrieben freigestellt. In einer Woche wurde von den Teilnehmern, unter der Anleitung von StD Peter Laube, ein klappbarer Hocker gefertigt. Intensiv wurde dabei auf die richtige Maschinenbedienung, den Werkzeugeinsatz, Verwendung von Hilfsmitteln sowie Schablonen und immer wieder auf die richtigen Arbeitsweisen eingegangen und diese in unterschiedlichen Situationen eingeübt. Neben den technischen Informationen wurde auch der Werkstoff Holz und seine besonderen Eigenschaften thematisiert.
Am Ende stand für die Teilnehmer fest: Es wurde nicht nur ein eigenes, schönes Werkstück gefertigt, sondern auch der ganzheitliche Prozess von der rohen Holzbohle bis zum gebrauchsfertigen Werkstück war spannend und erkenntnisreich.
Alle Teilnehmer arbeiteten konzentriert, engagiert und immer motiviert mit. Dort wo es notwendig war, wurde sich wie selbstverständlich gegenseitig geholfen, so dass am Ende der Woche alle Teilnehmer mit einem fertigen Werkstück diese zusätzliche Qualifizierung abschließen konnten.
Als Höhepunkt des Moduls wurden die Hocker in der an der Schule ansässigenTechnikerschule mit dem Laser Speedy100 der Firma Trotec Laser veredelt und individualisiert. So wurden eigene Namen oder Logos mittels Lasergravur in die Sitzfläche gebracht.
Interessant waren dabei die Gespräche mit den Teilnehmern. In vielen Ausbildungsbetrieben, so die Aussagen, haben Laser schon längst ihren festen Platz in der Produktionskette.
Auch in der Schule mag es für manchen nicht das letzte Mal gewesen sein, dass der Laser zum Einsatz kommt. Nach Ende der Ausbildung im Leichtflugzeugbau bietet die Technikerschule für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie eine Weiterqualifizierungsmöglichkeit, die erfolgreichen Absolventen die Türen für eine zukunftsträchtige Branche weit aufstößt.

Klappbarer Hocker mit Lasergravur