Die Bilder dieser Katastrophe gingen um die Welt, auch in Nordschwaben sahen sie viele im Fernsehen. Und einige beschlossen, zu handeln. Rund 130 Mitstreiter zählt die Fluthilfe Nordschwaben aktuell.
Das Hotel mitten im Ort werde abgerissen, der Besitzer wolle das Grundstück verkaufen –da könne ein neuer Dorfmittelpunkt entstehen. Zu einem echten Dorfplatz gehört auch ein Dorfgemeinschaftshaus. Das alte existiere nicht mehr. So eine Freundschaftshütte Marienthal–Donau-Ries stellte sich Uli Wenger, Gastwirt in Nördlingen, vor: „Dann haben wir etwas geschaffen, das nachhaltig ist.“
Um eine reine Hütte gehe es aber mittlerweile nicht mehr. Denn Uli Wenger und Thomas Hartmann sind bei Günter Enßlin von der gleichnamigen Möttinger Zimmerei vorstellig geworden. Enßlin unterrichtet nebenberuflich an der Berufsschule in Donauwörth die Zimmerer-Azubis im ersten Lehrjahr. Entstehen soll das Gebäude im Rahmen der lehrplanmäßigen Projektarbeit im Sommer 2022 an der Ludwig-Bölkow-Schule. Allerdings hat das geplante Gebäude für Marienthal mit zehn auf sechs Metern eine beachtliche Größe, soll es doch neben einem Gastraum ein Lager und WCs beherbergen. Bis zu den Sommerferien 2022 soll das Haus stehen. Das Projekt werde „brutal viel Kraft“ kosten, so Enßlin und es werden noch einige Absprachen bis zum Beginn der Arbeiten erforderlich sein.
Für das Gebäude werden jetzt Spenden gesammelt. Rund 50.000 Euro benötige man, sagt Landrat Stefan Rößle, der die Schirmherrschaft für dieses Projekt übernommen hat.
Spenden für das neue Dorfgemeinschaftshaus an:
Hochwasserhilfe Marienthal e. V., Stichwort Freundschaftshaus,
IBAN DE92 3705 0198 1935 9558 96. Sachspenden über hochwasserhilfe-marienthal-ahr@gmx.de
Im Bild: Schirmherr Landrat Stefan Rößle (vorne Dritter von rechts), links Stefan Klemmer (Berufsschule Donauwörth). Foto: Matthias Stark